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Pohlmann: Schlandnet keine Alternative zur Verschlüsselung

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Internet-Sicherheit wird ein zentrales Thema der neuen Bundesregierung sein. Da sich die USA auf kein Abkommen zur Spionage einlassen wollen, muss die Politik reagieren und Alternativen erarbeiten. Ex-Telekom-Chef Rene Obermann machte dazu den Vorschlag eines Schengen-Raumes für das Internet. In diesem so genannten Schlandnet würde der Internetverkehr künftig nicht mehr die Grenzen der EU verlassen. Dadurch sollen Drittländer wie die USA an Spionage gehindert werden.
Zweifel am Nutzen eines Schlandnets hat jedoch Prof. Norbert Pohlmann vom Institut für Internet-Sicherheit. In der Sendung Nano bei 3Sat sagte er: „Das Schlandnet wäre auf keinen Fall sicherer. Wir hätten zwar die Kontrolle über die Rechenzentren, aber die öffentlich verlegten Leitungen könnten immer noch abgehört werden. Es wäre sicherer, die Kommunikation untereinander zu verschlüsseln.“
Einen Mehrwert des nationalen Routings sehen die Experten des if(is) auch in der aktuellen Ausgabe der iX nicht. Ein Schlandnet oder Schengen-Routing könne nicht vor Kriminalität im Inland schützen, würde sich stattdessen aber negativ auf die Kosten auswirken. Stattdessen raten die Experten auch hier zu einem Ausbau der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Das Schlandnet, seine Vorteile, Risiken und Alternativen, werden im Nano-Beitrag in der 3Sat-Mediathek erklärt.

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