Besonders die „Herzstücke“ der deutschen Wirtschaft, Autobau, Chemie und Banken sind von Cyberkriminalität betroffen. In den letzten zwei Jahren gaben 51 Prozent der Unternehmen an, dass sie Opfer von Cyberattacken oder Hacking-Angriffen wurden. Zusätzlich wird bei rund 28 Prozent der befragten Unternehmen ein Cyber-Angriff vermutet. Deshalb fordern die Verantwortlichen der IT-Sicherheits-Branche aus Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, das Thema IT-Sicherheit zur „Kanzlerinnensache“ zu erklären. Den Stakeholdern ist es wichtig, ein sofortiges Umdenken und Handeln im Sinne der IT-Sicherheit zu erwirken.
Mit dem neuen IT-Sicherheitsgesetz möchte die Politik einen ersten Schritt in die richtige Richtung machen, deckt bei einigen guten Ansätzen aber zahlreiche Bereiche nur unzureichend ab. „IT-Sicherheit ist ein globales Problem“, verdeutlicht Prof. Norbert Pohlmann vom Institut für Internet-Sicherheit im ZDF heute-journal. „Aber wir (Deutschland) als Know-how-Land müssen die Werte, die durch die IT-Sicherheit verkörpert werden, schützen“, stellt der IT-Experte die klare Aufgabe an alle Verantwortlichen.
Dennoch erkennen viele Unternehmen die Bedrohungslage nicht, schützen ihre Daten unzureichend oder gar nicht. Sicherlich ist die Aufrüstung der IT-Sicherheit auch gelegentlich eine Kostenfrage, oftmals aber auch das Unterschätzen der reellen Bedrohungslage. Dabei wäre fast jeder Informatiker in der Lage, Unternehmensnetzwerke anzugreifen: „Jeder gute IT-Sicherheits-Masterstudent könnte Unternehmen im Netz angreifen und dadurch Daten entwenden“, erklärt Pohlmann wie angreifbar die Industrie ist.
Dabei umfasst die Gefahr nicht nur den Diebstahl von persönlichen Daten und geistigem Eigentum, sondern auch essenzielle Bereiche des alltäglichen Lebens, sollten etwa Kritische Infrastrukturen wie beispielsweise Versorgungen attackiert werden. Die Forderung des Instituts für Internet-Sicherheit ist daher ganz klar: „Es muss sofort gehandelt werden! Es gibt bereits Lösungsansätze, die mehr IT-Sicherheit gewährleisten, allerdings müssen diese Lösungen auch gefördert, angewandt und etabliert werden.“
Den gesamten TV-Beitrag gibt es unter:http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/228#/beitrag/video/2425182/Schlechter-IT-Schutz-in-Firmen Einen interessanten und nachhaltigen Lösungsansatz zu der Thematik beinhaltet die Bachelor-Thesis mit dem Titel „IT-Sicherheitsstrategie für Deutschland“. Sie finden diese in unserem Download-Bereich.
Prof. Pohlmann im ZDF heute-journal zum Thema „Schlechter IT-Schutz in Firmen“
