RFID

RFID

Themenwoche ‚Der Gläserne Mensch‘

Auslesen persönlicher Informationen

RFID steht für Radio Frequency Identification und stellt eine Technologie zur Identifikation von Waren über Funk dar. Dies ähnelt dem Barcode, wie wir ihn heute bereits kennen. Der Barcode kann lediglich optisch gelesen werden, RFID jedoch über Funk. Heutzutage wird RFID bereits in der Logistik eingesetzt, um Container oder Transporteinheiten zu identifizieren. Darüber hinaus sind Haus- und Nutztiere mit Funkchips, sogenannten RFID-Tags, EU-weit gekennzeichnet und können eindeutig identifiziert werden.

Möglichkeiten der Technologie

RFID soll insbesondere die Warenhaltung vereinfachen. Heutzutage müssen gekaufte Artikel an der Kasse aus dem Warenkorb genommen und auf das Kassierband gelegt werden. Daraufhin wird jeder Artikel mit einem Scanner erfasst. Mit Hilfe von RFID kann dieser Erfassungsprozess mitunter direkt aus dem Warenkorb – ohne dass die Artikel auf das Band gelegt werden müssen – erfolgen. Insbesondere bei Großeinkäufen soll dies Zeit beim Kassieren einsparen – letztendlich also auch die Wartezeit der Kunden verringern.

Gefahren in Bezug auf den gläsernen Menschen

Doch das Auslesen über Funk ist nicht unproblematisch. Während der traditionelle Barcode lediglich optisch, das heißt über eine direkte Sichtverbindung ausgelesen werden kann, können Funkchips wie RFID-Tags teilweise auch ohne direkte Sichtverbindung gelesen werden. Dies könnte dann zum Verhängnis werden, wenn der Auslesevorgang ungewollt und unbemerkt von Statten geht. Ein weiterer Unterschied zwischen Barcode und RFID ist die Eindeutigkeit der RFID-Tags. Mit einem RFID-Tag ist nicht nur die Art des Artikels, sondern möglicherweise jedes einzelne Stück identifizierbar. Verknüpft ein Interessierter einen solchen eindeutigen Artikel mit einer Person, kann im Folgenden diese Person immer wieder anhand des RFID-Tags identifiziert werden. Eine solche Verknüpfung von gekauften Artikeln mit RFID-Tags mit personenbezogenen Daten könnte beispielsweise beim Bezahlvorgang mit EC-Karte erfolgen. Insbesondere Kundenkarten können personenbezogene Daten liefern.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die RFID-Tags möglicherweise nach dem Einkauf weiterhin aktiviert sind und auch eine Identifikation danach ermöglichen. Manche Hersteller verbinden sogar die RFID-Tags mit ihren Produkten, sodass diese ohne RFID eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzbar sind. So könnte beispielsweise bei Verkehrsbetrieben die Monatskarte über einen RFID-Lesegerät in einem öffentlichen Verkehrsmittel identifiziert und ihre Gültigkeit überprüft werden. Doch werden die Daten zentral gespeichert, hätte das Verkehrsunternehmen ohne großen Aufwand Möglichkeiten, personenbezogene Bewegungsprofile zu erstellen.
Ein sicherer Schutz gegen unerwünschtes Auslesen von RFID-Tags ist, sie von den gekauften Artikeln zu entfernen, sofern dies möglich ist. Doch, dass geht nicht immer, wenn der RFID-Tag beispielsweise mit in die Schuhsohle verarbeitet wurde. Darüber hinaus gibt es Geräte, die RFID-Tags zerstören, sogenannte Deaktivatoren. Hierbei wird der RFID-Tag deaktiviert und kann daraufhin nicht mehr ausgelesen werden. Eine Identifikation per RFID-Tag ist dann nicht mehr möglich.