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VDE-Trendstudie: IKT-Sicherheit

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Entwicklungstrends – Szenarien – Anforderungen – Standortchancen 

Die Trendstudie IKT-Sicherheit hat einen besonderen Fokus auf die Funktions- und Informationssicherheit im Smart Grid, da der Aufbau von intelligenten Energieversorgungsnetzen eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende, für ein effizientes Energiemanagement und für eine zukunftsfähige E-Mobility-Infrastruktur ist.

Der VDE hat am Ende der Trendstudie acht Thesen zur IKT-Sicherheit von Smart Grid, Smart Meter, Smart Home formuliert, mit denen ich mich als einer der Autoren dieser Trendstudie nicht vollständig identifizieren kann.
4. der 8 Thesen im Original 
„Deutsche Sonderwege im Bereich der IT-Sicherheit beinhalten ein hohes Risikopotenzial zur Marktabschottung und Schwächung der Standortposition im internationalen Wettbewerb.
Die Erarbeitung eines integrierten IT-Sicherheitskonzepts sollte auf möglichst breiter – d.h. auch europäischer und möglichst internationaler – Basis erfolgen. Sie ist nicht nur im spezifisch deutschen Kontext der Energiewende und überdurchschnittlich stark ausgeprägter Datenschutzbefürchtungen zu betrachten, sondern auch im Hinblick auf die zukünftige Marktentwicklung.
Denn deutsche Sonderwege wie das geforderte BSI-Schutzprofil bedeuten eine Doppelentwicklung für deutsche Anbieter und eine Marktbarriere für ausländische Hersteller. Dies könnte dazu führen, dass sich der deutsche Markt für Smart Meter abschottet und ungewollt zur Schwächung der Position deutscher Unternehmen auf einem der wichtigen Leitmärkte der Zukunft führen.“
Andere Ansicht, anderer Blickwinkel
Ich bin auch der Meinung, dass wir ein integriertes IT-Sicherheitskonzept auf internationaler Basis brauchen. Sehe aber den „deutschen Weg“ als den richtigen Weg, um nachhaltig eine angemessene Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit in einem wichtigen und sensiblen Bereich erzielen zu können. Gerade „IT-Sicherheit made in Germany“ gibt uns aus Deutschland heraus eine sehr gute Möglichkeit, unsere Ideen international erfolgreich durchzusetzen. Das BSI hat z.B. im Bereich der Absicherung von Ausweiskommunikation positiv gezeigt, dass es die Anerkennung und die Fähigkeit hat, gute Ideen international und professionell umzusetzen.
Die deutschen Unternehmen sind in der Lage, mit „German Engineering“ international erfolgreich zu agieren. Dazu gehört aber unternehmerischer Mut in einen sich entwickelnden SmartGrid Markt zu investieren und eine Vorreiterrolle einnehmen zu wollen. In Deutschland haben wir die besten Voraussetzungen! Auch die politischen Entscheidungen sowie der daraus resultierende positive Druck werden helfen, diese Vorreiterolle aktiv und in einem real vorhandenen Markt zu etablieren.
Aus diesem Grund fordere ich alle beteiligten Firmen und Verbände auf, diese große Chance zu nutzen, um in einem wichtigen und zukunftsorientierten Smart-Everything-Markt mit den passenden, sicheren, vertraulichen und nachhaltigen Sicherheitslösungen international  gemeinsam erfolgreich zu sein. Dazu gehört eine gemeinsame Vision, die vorhandenen Vorschläge gemeinsam zu optimieren und selbstbewusst an den internationalen Markt zu adressieren.
Prof. Norbert Pohlmann
Vorsitzender des Bundesverbands IT-Sicherheit TeleTrusT, Berlin
Professor für Informationssicherheit und Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit – if(is) an der Westfälischen Hochschule, Gelsenkirchen.

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