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ZDF „Volle Kanne“: Dominique Petersen spricht über Alternativen zu WhatsApp

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Ende letzter Woche hat Facebook für 19 Milliarden US-Dollar den beliebten Messenger WhatsApp gekauft. Seit dem Milliardendeal haben viele WhatsApp-User Bedenken, dass nun ihre Chats auch mit ihrem Facebook-Profil verknüpft werden könnten, und suchen nach sicheren Alternativen.
Zu diesem Thema wurde Dominique Petersen, Projektleiter für Internet-Frühwarnsysteme am Institut für Internet-Sicherheit – if(is), interviewt und der Beitrag bei ZDF "Volle Kanne" am 26.02.2014 ausgestrahlt. "Bei dem enormen Kaufpreis, der ca. 37 EUR pro WhatsApp-User entspricht, muss Facebook in der Zukunft große Gewinne sehen", so der Experte. "Die Gefahr, dass beide Welten miteinander verknüpft werden, um beispielsweise noch gezielter personalisierte Werbung zu schalten, ist sehr hoch."
Gleichzeitig ist die Sicherheit vom beliebten WhatsApp-Messenger historisch durchwachsen. In der Vergangenheit häuften sich Sicherheitslücken bis hin zum Klartextversand der Nachrichten aus einem offenen WLAN heraus, sodass leicht alles mitgelesen werden konnte. "Mittlerweile verschlüsselt WhatsApp die Daten vom Smartphone zu ihren Servern zwar, aber die verwendete RC4-Verschlüsselung ist veraltet und sehr unsicher, und z.B. von der NSA in Echtzeit knackbar", erklärt Dominique Petersen. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist dies aber nicht, d.h. spätestens bei den WhatsApp-Servern liegen die Gespräche, Bilder und Videos im Klartext vor.
Alternativen zu WhatsApp gibt es hingegen reichlich. Besonders beliebt scheint beispielsweise der Telegram-Messenger zu sein. "Lustigerweise gehen die Leute, die nicht wollen, dass ihre Chats mit Facebook verknüpft werden, zum Telegram-Messenger. Nur wenige wissen aber, dass der Telegram-Messenger vom Besitzer von VKontakte stammt, dem russischen ‚Facebook‘. Das ist schon ziemlich ironisch", führt Dominique Petersen weiter aus.
Weitere Alternativen, die echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten, sind beispielsweise ThreemaChatSecure oder surespot.
Insgesamt sollte mit gesundem Menschenverstand überlegt werden, welcher Messenger in Frage kommt. "Wenn eine App kostenlos ist und keine Werbung anzeigt, aber eine gewinnorientierte Firma dahinter steckt, sollte man sich schon die Frage stellen, womit das Unternehmen wohl ihr Geld verdient – im Zweifelsfall leider oft mit meinen persönlichen und privaten Daten", sagt Dominique Petersen.
Den ganzen TV-Beitrag von ZDF "Volle Kanne" ist in der ZDF Mediathek oder auf YouTube zu sehen.

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